Ich habe mich letzte Woche mit einem Brief an die Präsidentin der Hamburger Bürgerschaft, Carola Veit, gewandt, um eine Akkreditierung als Fotograf zu beantragen. Ferner habe ich gegenüber der Präsidentin einen Social Media Verhaltenskodex für die Bürgerschaft angeregt. Hintergrund meines Briefes war ein Ordnungsruf im November 2012, als ich einen Redner im Plenum fotografierte und das Foto mit einem Kommentar auf Facebook gepostet hatte.
Ich war der Auffassung, dass ich nach der Änderung der Hausordnung der Bürgerschaft mein SmartPhone für ein Fotopost bei Facebook im Plenarsaal nutzen darf. Diese Hausordnung war nach Anregung meiner Fraktion an die Präsidentin im letzten Jahr geändert worden. Demnach ist nun die Nutzung von Mobiltelefonen im Plenarsaal erlaubt, außer Telefonieren.
Nun ist die Präsidentin aber offenbar der Auffassung, dass ich das Smartphone auch nicht zum Fotografieren benutzen darf, weil ich hierfür wiederum eine Akkreditierung als Fotograf bei Ihr beantragen muss.
Der Umgang der Bürgerschaft mit den Sozialen Medien scheint mir hier sehr widersprüchlich. Einerseits wird die gesamte Bürgerschaftssitzung per Livestream im Internet übertragen, gleichzeitig dürfen aber nun Abgeordnete wie ich, keine Fotos machen, und diese ins Internet – wie hier auf Facebook – stellen. Gleichzeitig ist die Bürgerschaft selbst als Institution – wie auch viele Abgeordnete – bei allen Sozialen Medien, wie Facebook, Twitter, YouTube und und, präsent.
Meine Motivation ist natürlich, die vielen Facebook-Nutzerinnen und Nutzer mit aktuellen Posts für die Arbeit in der Bürgerschaft zu interessieren. Natürlich haben sich schon viele Debatten auf Facebook daraus ergeben, warum wir als Bürgerschaft jenes oder anderes so beschließen wollen oder nicht.
Ich betrachte daher Facebook und Twitter auch als Chance, den Parlamentarismus wieder interessanter zu machen und zu zeigen, dass wir uns im Rathaus sehr wohl mit den wichtigen Themen der Stadt beschäftigen.
Hinter der Weigerung anzuerkennen, dass wir Abgeordnete nun über das Internet auch Sender von „Nachrichten“ sind, steht aus meiner Sicht auch eine gewisse Unsicherheit, unter uns Abgeordneten, wie wir untereinander mit diesem Medium umgehen. Deshalb habe ich die Entwicklung eines „Social Media Verhaltenskodex“ für die Bürgerschaft vorgeschlagen.
Farid Müller bei der Social Media Week in Hamburg: „Wie wichtig ist eigentlich digitale Fitness?„, Talk mit Kathrins Borchert (Geschäftsführerin Spiegel Online) und Simone Ashoff von der Good School (Digital Fitness Trainerin), Moderation: Peter Kabel.Am 19. Februar 2013, 18 Uhr, Uni Hamburg, Raum 221, Flügel Ost, Edmund-Siemers-Allee 1
Ältere Posts zum Thema „Social Media“