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Ikea in Altona: Zweite Abstimmung ist überflüssig

http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/deed.de
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Schwarz-grüner Senat hilft bei der Suche nach Künstlerquartieren

Beim Bürgerentscheid der Pro-Ikea-Initiative in Altona haben sich 77,15 Prozent für die Ansiedlung von Ikea in der Großen Bergstraße ausgesprochen. 43 Prozent der Altonaer Wähler beteiligten sich an der Abstimmung.

Würde der von Ikea-Gegnern angestrebte zweite Bürgerentscheid auch noch durchgeführt, käme es innerhalb weniger Monate zu einer erneuten Abstimmung über den gleichen Sachverhalt. Dass ist aus meiner Sicht überflüssig. Hinzu kommt, dass durch das Warten auf den zweiten Entscheid dem Projekt keineswegs hilft. Der Investor will jetzt Klarheit – und nicht weitere Monate warten. Wenn Ikea wegen einer weiteren Verzögerung abspringt, würde der klar bekundete Bürgerwille ausgehebelt. Das wäre undemokratisch und würde das Vertrauen in die direkte Demokratie gefährden. Die Altonaer Bürgerinnen und Bürger haben ihren Willen mit einer klaren Dreiviertelmehrheit  ausgedrückt. Eine zweite Abstimmung würde zu keinen neuen Erkenntnissen führen. Im Gegenteil, ist befürchten, dass es zu einer niedrigeren Wahlbeteiligung kommt, weil viele Menschen eine zweimalige Abstimmung nicht verstehen werden.

Ich appelliere jetzt an die Vernunft der Ikea-Gegner, dieses Ergebnis auch zu akzeptieren. Die Bürgerinnen und Bürger für dumm zu erklären, wie es die LINKE jetzt tut, indem sie behauptet, die Leute hätten nicht gewusst, wofür sie stimmen, spricht nicht für ein gesundes Verständnis von Demokratie. Und es unterschätzt die Hamburgerinnen und Hamburger, eine so hohe Wahlbeteiligung wäre bei einer unklaren Frage nicht zustande gekommen.

Der Senat sollte den Künstlern und Kreativen ist aus meiner Sicht jetzt alternative und bezahlbare Räume anbieten, erste Gebäude sind auch schon im Gespräch, die Kulturbehörde wird sich in den nächsten Tagen und Wochen darum kümmern.

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7 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Das Ergebnis ist kaum zu akzeptieren und ein Skandal, die Gründe sind bekannt.

    Es wird die Altonaer-Altstadt und weiter Strecken des bekannten Atona zerstören. Es wird ziemlich sicher kein Frieden mit dem völlig deplatzierten Ikea in UNSEREM Altona geben!

    Den Künstlern werden Räume in BUNKERN angeboten. Das spricht für Zynismus und ein völliges Missverstehen von Ateliers und Kunst.

    Insgesamt sind diese Vorgänge Armutszeugnisse, nein, Offenbarungseide vieler Bürger und ihrer „Vertreter“.

    Es gäbe die Chance auf eine NACHHALTIGE Lösung für die große Bergstraße und etwas ganz Anderes, Neues, Menschliches. Aber es ist immer dasselbe mit der Ökonomie. In ein paar Jahren haben wir die nächste Ruine und stehen noch schlechter da.

    Wir werden alle vor die Hunde gehen … visionslos und taub …

  2. farid sagt:

    Lieber Marc von Sommer,

    ich kann Deinen Frust gut verstehen, wenn man von etwas überzeugt ist und auch dafür gekämpft hat, ist eine Abweisung dieses Anliegens richtig schmerzhaft.

    Doch als überzeugter Bürgerrechtler muss man sich irgendwie und wann mit solchen deutlichen Voten abfinden. Ich finde, auch eine Unterstellung, die Leute hätten nicht so recht gewusst, für was sie da abgestimmt haben, schwierig. Klar auch das Volk kann irren, wie auch gewählte Vertreter, aber das Recht auf Fehleinschätzung gibt es nun mal in der Demokratie.

    Ob das im Fall Ikea wirklich so kommt, bleibt abzuwarten. Ich finde, wenn jetzt sogar eine CDU von der Einführung einer Sozialen Erhaltensverordnung in diesem Gebiet spricht, dann ist doch die Einsicht grösser geworden (auch durch grünen Einfluß), die möglichen Belastungen für die Anwohner abzumildern. Und Du darfst auch nicht vergessen,dass viele Altonaer den jetzigen Zustand eher als belastend empfinden.

    Farid Müller

  3. Michael sagt:

    Mark, was spricht dagegen, Bunker zu nutzen? Erstens ist das Frappant einem Bunker nicht unähnlich, zweitens gibt es schon jetzt hervorragende Beispiele, wie alte Bunker kreativ genutzt werden können.

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