Gesundheitspolitik Stadtentwicklungspolitik

26.11. Einladung Hansaplatz-Bürgergespräch

 

Hansaplatzbegehung mit Anja Hajduk vor dem Umbau

 Hansaplatzbegehung mit Senatorin Anja Hajduk

 

Sie sind herzlich zu einem Bürgergespräch zur Lage rund um den Hansaplatzes eingeladen.

Viele Bürgerinnen und Bürger am Hansaplatz sind besorgt über die zunehmende Belastung durch ordnungswidrige Prostitution und Lärmbelästigungen durch trinkende Personen. Außerdem ist die Erneuerung des Hansaplatzes ein wichtiges Thema.Inzwischen hat sich eine Hansaplatz-Initiative gegründet, um die Lage zu verbessern.

Wir Bürgerschaftsabgeordnete wollen uns darüber aus erster Hand mit Ihnen informieren und über mögliche Lösungen diskutieren. Wir freuen uns auf eine rege Beteiligung.

Farid Müller

Wahlkreisabgeordneter aus St. Georg für Hamburg Mitte in der Hamburger Bürgerschaft

und

Linda Heitmann

Gesundheits- und frauenpolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion

 laden zum

 Bürgergespräch Situation Hansaplatz

 Am Freitag, den 26. November, 20.00 Uhr, Vor-Ort-Büro am Hansaplatz/Zimmerpforte 8

Initiative Hansaplatz

Kultur statt Kameras

19 2356 GAL Antrag Umgestaltung Hansaplatz

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  1. Georg Fries sagt:

    Ich habe mit Ihnen, vor der Wahl zur Bürgerschaft, mal in der Langen Reihe über den Hansaplatz diskutieren können. Was mich inzwischen sehr stört, ist die einseitige Verdrehung von Fakten. Heute, 28.4.2011, lief ich vom Hbf zu meiner Wohnung am Hansaplatz 3. Vor mir ein dicker Herr in feinem Anzug, der zu seiner Begleiterin in feinem Hosenanzug folgendes sagte: „Na, bisher hat sich ja hier noch nichts geändert!“ Darauf die Dame: „Doch, geh mal mit um die Ecke. Wart, bis das neue Hotel da ist, dann VERTREIBEN WIR DIE ALLE SCHON.“.

    Und dieser Aspekt wird von den Grünen, was den Hansaplatz angeht, stark unterbelichtet. Das Bahnhofsviertel war viele, viele Jahrzehnte traditionell ein Rotlicht- und Arbeiterviertel. Nun bekommen wir, wie vor 15 Jahren die Schanze, eine Vertreibung der ursprünglichen Bewohner. Die Mieten sollen zwar, wie Sie mir erklärten, nicht mehr so drastisch steigen wie in den letzten Jahren – aber sie sind schon so hoch, daß die Vertreibung längst eingesetzt hat. Eine „friedlich“ genannte Vertreibung, man schafft es einfach, wie diese beiden snobs heute es vormachen. „Wo Geld ist, bestimmen wir, was wir wollen!“
    Vor wenigen Wochen hing am Bauzaun am Hansaplatz das gewagt-verlogene Schild in dieser Art: „Wir wollen, daß unsere Kinder frei herumlaufen können“. Schön, denkt man. In Wahrheit ziehen reiche jüngere Leute hierher, modeln alles um, beenden keineswegs die Zwangsprostitution (man vertreibt die Nutten nur in innenstadtferne Stadtteile oder irgendwelche Eros-Center) – und tun so, als gehöre der Hansaplatz ihnen.
    Diese Sicht gehört auch zum Hansaplatz. Irgendwann, wie jetzt schon in der Schanze, fehlt den neuen BewohnerInnen dann der „dirty chic“ – und sie ziehen weiter, um anderswo die Mieten in die Höhe zu treiben.

  2. Farid Müller sagt:

    Sehr geehrter Herr Fries,

    ich kann mich noch ganz gut an unser Gespräch erinnern und will gerne zu Ihren Fragen und Sorgen Stellung beziehen.

    Das Thema Aufwertung beschäftigt St.Georg nun schon seit über 10 Jahren, erst hat es im Rahmen der sozialen Stadtteilentwicklung erhebliche Mittel und Anstrengungen gegeben, das Gebiet um die Lange Reihe herum zu fördern und zu entwickeln. Diese Anstrengungen waren von Erfolg geprägt, wie wir seit Jahren beobachten können. Nun stellte sich schon vor Jahren die Frage, inwieweit man diese gewollte Entwicklung wieder dämpfen kann. Da gibt es zur zeit nur ein staatliche Maßnahme, die soziale Erhaltensverordnung, die aber erst letztes Jahr von uns Grünen gegenüber der CDU durchgesetzt wurde. Sie gilt jetzt und soll u.a. verhindern, dass bezahlbarer Wohnraum in Luxus-Eigentum umgewandelt wird.

    Der Bereich des Hansaplatzes gilt ebenfalls als Sanierungsgebiet, hier darf auch nicht einfach abgerissen werden oder Wohnraum in Eigentum verwandelt werden. Bestehendes Eigentum, welches mit Sanierungsgewinnen verkauft wird, muss den Sanierungsgewinn des Verkäufers an die Stadt abgeben.

    Jetzt zu den Problemen der Prostitution um und auf dem Hansaplatz. Hier müssen wir aufpassen, die Probleme nicht einerseits zu verklären und andererseits nicht übers Ziel hinauszuschießen.

    Wir haben es seit einigen Jahren mit zunehmenden Menschenhandel aus Osteuropa zu tun. Die Kripo ermittelt auch ständig, letzt war ein solcher Fall der Prostitution prominent vor Gericht verhandelt, aber es sind schwierige Fälle der Beweisermittlung. Und es kommen immer wieder welche nach. Diese Entwicklung hat bei vielen Anwohnern die Toleranz gegenüber der Prostitution verringert, weil je mehr die gezwungenen Frauen von der Polizei bedrängt wurden, umso mehr gab es Druck von den Zuhältern. Als die Bußgelder für den Verstoß gegen die Sperrgebietsverordnung erhöht wurden, mußten die Frauen umso mehr anschaffen, um die „Mehrkosten“ wieder reinzuholen. Die Situation eskalierte also eher, als dass sie eine Beruhigung fand.
    Eine Art „Warnschußarrest“ des Polizeireviers am Steindamm gegenüber Frauen, die öfters erwischt wurden, ist von den Gerichten kassiert worden.

    Nun wird seit einiger Zeit darüber diskutiert, statt nur die Frauen zu bestrafen, doch auch die Freier in die Pflicht zu nehmen, denn die verstoßen ja auch gegen die Sperrgebietsverordnung. Hier gibt es erste praktische Beispiele in Frankfurt und Stuttgart. Man erhofft sich durch so eine Maßnahme eine Verringerung der Prostitution in St.Georg und natürlich ist damit eine Verlagerung in anderen Gegenden verbunden.

    Ich habe in vielen Bürgergesprächen zu diesem Thema den Eindruck gewonnen, dass die Situation mit den osteuropäischen Frauen, die unter Menschenhandel leiden, für die Bewohner immer unerträglicher geworden ist. Und ein soziales Miteinander dadurch nicht mehr gewährleistet ist.

    Ich habe deswegen Sympathie für so ein Freierkontaktverbot in der Sperrgebietszone, weil dann der unsinnige Druck auf die Frauen abnimmt.
    Ich kann mit der damit verbundenen Verringerung der Prostitution keine Unterstützung der überzogenen Aufwertung sehen. Denn wir müssen im Gegenteil aufpassen, dass der Hansaplatz nach der Eröffnung auch wieder mehr von uns Bürgern in St.Georg genutzt werden kann und wir ein sozialverträgliches Miteinander hier hinbekommen.

    Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein wenig mit meinen Zeilen helfen und stehe auch gerne mal für einen Kaffee vor Ort zur Verfügung.

    Ihr
    Abgeordneter Farid Müller

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