Am 3. und 4.Advent gab es zwei konträre Konzerte….
Als musikbegeisteter Abgeordneter habe ich in der Vorweihnachtszeit mir zwei in der Kombination ungewöhnliche Konzert Hightlights ausgesucht. Am 12. Dezember besuchte ich ein Barkonzert in Hamburgs ältester und verruchterster Schwulenkneipe auf dem Kiez und am 19. Dezember lauschte ich den Klängen von JS Bachs Weihnachtsoratorium im Hamburger Michel.Streng genommen gab es am 12. Dezember noch ein weiteres Konzert, die Koppellas sangen anläßlich des Adventsempfangs für St.Georg festliche Lieder in der Rathaus Lounge, siehe auch Volles Haus beim Adventsempfang im Rathaus
Gestern nun war ich im Hamburger Michel, der mit seinem großen und prächtigen Weihnachtsbaum voll auf Weihnachtsstimmung setzte. Teile des St. Michaelis Orchester, des NDR Sinfonieorchester und der Philharmonie Hamburg spielten JS Bachs Weihnachtsoratorium und der St. Michaeles Chor unter Leitung von Christoph Schoener begleiteteten das Orchester.Der NDR hat das Konzert aufgenommen, die Kantaten I bis III werden am Heiligabend von 18.30 Uhr bis 20 Uhr gesendet und am 1. Weihnachtstag die Kantaten IV bis VI (auch ab 18.30 Uhr).
Im Piccadilly war am 12. Dezember abends die Stimmung ebenfalls gespannt, erneut gab der Star des Pulverfasses – Christina aus Holland – sein Konzert mit Liedern von Zarah Leander und alten Volksliedern aus den Niederlanden und Schweden. Diese Art von Barkonzerten gibt es so auf dem Kiez kaum noch, sie sind eine Rarietät aus dem alten Jahrhundert, als zum einen es noch viele dieser verrauchten Kiezbars gab und zum anderen Schwulsein noch nicht so akzeptiert war, wie heutzutage.
Christina hat noch immer eine tolle tiefe Stimme (seit 30 Jahren ist sie immer noch 38 Jahre…) und kann diese gekonnt in einer so kleinen Bar wie dem Piccadilly (Silbersacktwiete) stimmungsvoll einsetzen. Auch, wenn man in ansonsten rauchfreien Zeiten, sich an den Qualm erst gewöhnen mußte, es war ein außergewöhnlicher Abend mit einem außergewöhnlichem Star. Ich würde sie gerne mal im Rathaus singen sehen und hören, wer weiß, kann ja noch werden…..
Das Konzert war bestimmt ausverkauft, die Stimmung war angespannt im positiven Sinne, allen waren froh, dass es einigermaßen warm im Michel war.