Denkmalgeschützes Haus einfach zusammengefallen?
Eine der umstrittensten Baustellen St. Paulis, das Bernhard-Nocht-Quartier, ausgerechnet hier wird ein denkmalgeschütztes Haus abgerissen. Nachdem erst eine Außenwand abgefallen war. Fahrlässigkeit? Absicht? Oder einfach nur Unfähigkeit? Ergebnis, ein weiteres Stück des alten St. Paulis ist verschwunden. Farid Müller fragt nach!
Erst war es nur eine Außenwand am Donnerstag, den 17. Februar 2012 brach eine Außenwand des denkmalgeschützen Hauses an der Bernhard-Nocht-Straße 85-87 auf St.Pauli einfach ab. Zwei Tage später gleich das ganze Haus abgerissen. Die Ursachen und Geschehnisse sind unklar bis ominös, Grund genug für mich eine Senatsanfrage zu starten, was Denkmalschutz und Vereinbarungen zwischen Investoren und der Stadt noch wert sind.
Die Anwohner haben die Vorgänge genau rekonstruiert und sehen hier Schuld und Absicht beim Investor. Auch das Denkmalschutzamt ist alarmiert und hat ein rechtliche Prüfung der Vorgänge angeordnet, immerhin.
Selbst die SPD-Mitte zur zeit im Affärensumpf mit dem zurückgetretenen Bezirksamtsleiter Markus Schreiber und dem Tod des 11-jährigen Kindes Chantal, hat diesen Vorgang einen Skandal genannt….
Der Vorgang ist politisch deshalb so heikel, weil hier eine der umstrittensten Baustellen St. Paulis wieder ins Gerede kommt. Im Mittelpunkt die Investoren Köhler & von Bargen, die schon öfter bewiesen haben, dass sie auf die Belange St. Paulis wenig Wert legen. Und nur auf massiven Druck von Außen Rücksicht nehmen.
Grund genug, diesen Vorgang aufzuklären. Das Angebot, das Haus wieder aufzubauen und die denkmalgeschützte Fassade nachzuempfinden und die Sozialwohnungen weiter wie zugesagt einzurichten, sind das Mindeste.
Kleine Anfrage an den Hamburger Senat
Senatsanwort Hausabriss St. Pauli
Die Vorgänge aus Sicht der Anwohner:
Hamburg, den 19.02.2012
Schon seit Tagen erschütterten heftige Rammarbeiten die Bernhard-Nocht-Straße. Anwohner waren bereits in Sorge, weil sie Risse in den benachbarten Altbauten und abgesackte Gehwege bemerkten. Die Investoren Köhler und von Bargen jedoch ignorierten die Warnzeichen und ließen die Bauarbeiten weiterlaufen, für den massiven Bau von Tiefgaragen und Neubauten inmitten der umliegenden Altbauten. Am Freitagmorgen geschah es: Die Giebelwand des denkmalgeschützten Gebäudes Bernhard-Nocht-Straße 85-87 brach zusammen, offenbar weil die Investoren ihre Bauwerkssicherungspflicht vernachlässigt hatten. Später brachen sie ohne Not den Rest des Gebäudes ab. Die Anwohner-Initiative „SOS St.Pauli“ fordert daher sofortigen Baustopp, um weitere Schäden in der Umgebung zu verhindern und die Verantwortlichkeiten zu klären.
Hamburg hat nicht mehr viele historische Häuser, und in St. Pauli ist gerade eines der Schönsten leichtfertig zerstört worden. Das gründerzeitliche Etagenwohnhaus Bernhard-Nocht-Straße 85-87 stand unter Denkmalschutz. Im Kern noch älter, wurde es 1885 komplett umgebaut und aufgestockt und bekam seine zierliche und reichgeschmückte Fassade. Freunde und Bekannte wohnten in den letzten Jahren dort, noch hing die Werbung für’s Atelier Zippel in den Fenstern, und das Sailor’s Inn bot den tätowierten Männern aus der Nachbarschaft günstiges Bier in kuschelig-verqualmter Atmosphäre.
Das Gebäude hätte noch lange dort stehen können, aber es ist seit gestern unwiederbringlich kaputt. Und das war kein Schicksal, sondern es lag vollständig in der Verantwortung der Investoren Köhler und von Bargen: Selbst wenn man davon ausgeht, daß die Bauherren den Einsturz der Außenwand nicht vorsätzlich herbeigeführt haben, was sich zu diesem Zeitpunkt nicht ausschließen läßt, so war das Gebäude offensichtlich nicht ausreichend gesichert. Juristisch gesprochen wäre das eine Vernachlässigung der Bauwerkssicherungspflicht.
Die deutlich sichtbaren Warnzeichen wurden ignoriert – die Gehwege neben der Baugrube waren Tage zuvor abgesackt, der Altbau soll sich bereits um 20 cm abgesenkt haben.
Aber als ob das nicht genug sei: Nach dem Einsturz der Seitenwand am Freitagmorgen wurde das denkmalgeschützte Haus nicht abgesichert, sondern mit einem eilig herbeigerufenen Bagger bis Samstagmorgen komplett beseitigt – ohne Notwendigkeit, denn der Unfallort war längst mit Zaun und Polizei weiträumig abgesperrt, und möglicherweise sogar illegal und ohne Abrissgenehmigung. Für die Investoren lohnt sich der schnelle Abriss: Es wäre teuer geworden, das beschädigte Restgebäude wieder statisch zu sichern, und nun ist praktischerweise ein kompletter Neubau möglich.
Die hier zutage tretende Inkompetenz der Bauherrn konnte sich bisher einer vorbehaltlosen Unterstützung aus der Politik sicher sein. Großzügig wurden Köhler & von Bargen Befreiungen vom Bebauungsplan eingeräumt, was die Bebauungsdichte, die Höhe der Gebäude und die Bauabstände betrifft. Ihre massive Stadt der Tiefgaragen[1] musste ausgerechnet in nächster Nähe von fragilen Gebäuden aus dem 19ten Jahrhundert aus dem Boden gestampft werden.
Ein Bild, das Andreas Gerhold auf die facebook Seite der Piratenpartei gepostet hat, bringt die traurige Stimmung auf den Punkt: Im Hintergrund der Schutthaufen des Hauses, davor einige wenige gerettete Teile der Fassade, arrangiert wie wertvolle Ruinenstücke. Doch auch wenn das Bild an eine antike Tragödie erinnert – dieses Desaster ist nicht das Ergebnis eines unvermeidbaren Unfalls, sondern trauriger Beweis für die Inkompetenz von Investoren, die ohne Skrupel mit massiver Nachverdichtung den historischen Bestand auf St. Pauli zerstören.
Margit Czenki , ma.czenki@gmx.de
What ends up in a NPV calculation depedns on the objective. You said it brother. And that’s why if you don’t know the assumptions behind an NPV number, then you don’t know whether or not it is garbage. I asked debtclock.org to provide the assumptions behind their numbers. I haven’t heard back yet, but it’s Easter weekend. The CBO report, for all its weaknesses, projects social insurance tax receipts of $11.8T over 2011-2020 (page 8), and SSI, Medicare, Medicaid expenditures of $20.4T (page 48) over the same period for an $8.6T shortfall over the 10 years. That’s gross cumulative, not discounted. That’s bad news, but I’d sure like to know how we get from there to $113T on an NPV basis.Notwithstanding, there are big problems need to be solved, and hopefully soon. People who make this an issue should also be focusing on the healthcare aspect of this. Should your numbers hold up to analysis, the healthcare entitlements are 90% of the problem. In the case of projected federal tax revenues and expenses, they don’t even come close to matching up- the expenses dominate by some factor greater than 20 in every analysis I’ve seen. What that says is you can’t pay today’s $20 invoice with the $1 you have on hand. The practical NPV of my mortgage is easy to figure out because the all the key elements are contractual. (Yes, I know true NPV would be affected by potential rate arbitrage, but that is not significant for this exercise) My NPV is the current balance of my mortgage. However, doing the NPV work does not make it today’s invoice, and I don’t need to pay it with my $1 in hand. Nor do I need to have an equivalent financial asset in hand today since I am going to pay out of income from work rather than income from portfolio. This is simply not a valid argument. I will grant you this doesn’t work so well if you run current spending deficits every year. One more reason the W tax cuts need to expire. Rate this comment: 0 0
[…] St. Pauli wird abgerissen […]
[…] Ich freue mich auf angeregte Gespräche! Ältere Posts zum Stadtteil: Höhere GEMA Gebühren St. Pauli wird abgerissen Tweet this […]
[…] Alt-St.Pauli wird abgerissen […]
[…] Alt-St. Pauli wird abgerissen […]