Der Streit um die Platzierung der barrierefreien Fahrstühle für die U-Bahnstation Mönckebergstraße offenbart die offene Zukunft der Innenstadt. Busse raus – mehr Aufenthaltsqualität rein, das sind die drängenden Fragen, die geklärt werden müssen.
Mit 8,7 Millionen Passanten (Quelle: Statista.com) ist unsere Mö nur mehr die 12-meistfrequentierte Einkaufsstrasse Deutschlands. Vor uns liegen noch die Bahnhofstraße in Hannover und der Westenhellweg in Dortmund. Normalerweise nicht die Wegmarken für uns Hamburgerinnen und Hamburger.
Aktuell gibt es einen Streit über die Platzierung von geplanten barrierenfreien Fahrstühlen der U-Bahnstation Mö zwischen Hochbahn und den betroffenen Cafés und Anliegern wie dem Levantehaus. Einer der Fahrstühle nimmt Platz vor dem Café Roncalli in Anspruch, was an die Existenz des selben gehen soll. Ganz von der Hand zu weisen ist das nicht, denn heute eröffnen schon Textilshops mit Café, um noch Frequenz in den Laden zu bekommen.
Doch die Hintergründe liegen tiefer. Erstens will die Hochbahn die Mö für einen größeren Umbau der U-Bahnstation Mönckebergstraße für mindestens 1-2 Jahre sperren, und zweitens würden viele Geschäfte die Bauzeit lieber ohne Busse nutzen, um die dadurch verkürzte Bauzeit mit Kultur und Aktionen für die Kunden besser überbrücken zu können.
Sollten am Ende der Bauarbeiten die Erkenntnis gereift sein, dass die Busse dann nicht mehr zurückkommen, wäre auch genug Platz u.a. für Gastronomie da. Doch soweit ist es noch nicht. Als zusätzliches Problem für die Mö, hat nun die Hochbahn eine weitere Baustelle für 14 Monate am sogenannten Trog der U3 bekanntgegeben, wo die U3 aus dem Tunnel hinterm Rathaus geführt wird. So dass die U3 ab Baumwall bis Hauptbahnhof gesperrt ist.
Für die Mö und deren Geschäfte wäre es natürlich besser, wenn beide Bauarbeiten parallel laufen und nicht wegen der o.g. Klage gegen den Standort der Fahrstühle womöglich hintereinander. Hinzukommt die getrübte Aussicht, dass ab 2022 womöglich das Überseequartier mit 200 Geschäften in der HafenCity eröffnet, während die Mö durch Baustellen jahrelang gelähmt wurde.
Immerhin wollen die Grundeigentümer jetzt bis zu 10 Mio.€ in eine neue Beleuchtung der Mö investieren, die bereits in diesem Herbst installiert werden, siehe Fotos oben. Dabei geht es zu einem um die reguläre Beleuchtung und um eine völlig neue Weihnachtsilluminierung.
Meine Fraktion und ich werde diese Entwicklung der Mö weiter eng begleiten und dafür streiten, dass die Aufenthaltsqualität in der City weiter ausgebaut wird.
Info: Grünes Innenstadtkonzept
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Hallo Farid,
alles sehr interessant. Ich finde allerdings einigermaßen irritierend, dass seit Monaten bzgl der Mö diskutiert wird, ob die Busse da nicht weg sollten, u.a auch deswegen, weil sich immer wieder gefährliche Situationen durch den „shared space“ mit Fußgehenden und Radfahrenden ergeben – ABER andererseits genau dieses Konzept Busse, Fahrräder, Fußvolk jetzt für den Jungfernstieg als neueste, tollste Erkenntnis verkauft wird. Da weiß man doch jetzt schon, dass es erneut 10 Jahre nach Fertigstellung Umbauten geben wird.
Das Geld für den Jungfernstieg könnte man als Grüner weitaus besser verwenden, als es in einem Umbau des Jungfernstiegs zu verpulvern, der ja erst kürzlich umgebaut wurde. Und man kann NICHT behaupten, dass der belebt werden müsste. Für die allermeisten scheint die Aufenthaltsqualität dort auch vollkommen ausreichend zu sein.
Lieber Peter,
also, vor einem Jahr haben wir in unserem Innenstadtkonzept, den Jungfernstieg als Kommunaltrasse vorgeschlagen,dem ist auch die SPD in ihrem später aufgelegten Innenstadtkonzept gefolgt. So dass dieser Punkt politisch nicht strittig war. Anders als in der Mö, gibt es beim Jungfernstieg keine naheliegende Parallelstraße, die den Busverkehr auffangen könnte. Insofern gab es hier von unserer Seite kein Verlangen nach einer kompletten Fußgänger- und Fahrradzone. Die aktuell vorgestellte Lösung sieht ja auch einen Mittelstreifen zum Aufenthalt vor, so dass man, anders als jetzt in der Mö nur auf einen Richtungsverkehr zum Überschreiten der Straße achten muss.
In der Mö sieht das bekannterweise anders aus. Hier wollen die meisten Kaufleute und wir Grüne die Busse ganz raushaben und auf die Steinstraße verlagern. Davon ist die SpD aber noch nicht überzeugt, weswegen wir in den Koalitionsverhandlungen erst einmal einen mehrmonatigen Test vereinbart haben. Durch Corona ist der Druck, die Hamburger Innenstadt durch eine bessere Aufenthaltsqualität vor Leerstand und der kommenden Konkurrenz aus dem Überseequartier, massiv gestiegen. Wir würden am liebsten einen Architekturwettbewerb für die Mö anstoßen, um diese Straße zu beleben und die Aufenthaltsqualitätzu steigern.
Der neue Senat ist ja nun erst ein paar Wochen im Amt, der Jungfernstieg war der 1. Schritt, weitere werden und müssen folgen.
Herzliche Grüße
Farid Müller
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moin farid, ich will hier nur ganz kurz meine ideen einbringen,was aus den standorten des kaufhofs und karstadt-sport werden könnte: karstadt-sport -könnte eine markthal – wie in rotterdam – entstehen angebote mit nachhaltigkeit. kaufhof, sollten wohnungen -auch in eigentum, oder ein hotel entstehen, unten ein wiener cafe, so gemütlich und großzügig mit wiener“ sch mä“
und unten diverse geschäfte wie z.b. friseur, schneider, reinigung, evtl. sport-studio u. drgl. so könnte auch die schmuddelfläche zwischen spitaler str. und saturn etwas“ bereinigt “ werden.
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