Der Hamburger Verlag Gruner+Jahr zieht seine Umzugspläne in die Hafencity zunächst zurück. Jetzt gibt es Streit um das noch unbebaute Grundstück…
Am 12. August lud das Hafencity-Netzwerk zu einer Diskussion mit Bürgerschaftsabgeordneten, um über die Verwendung des für G+J ehemals reservierten Grundstücks zu diskutieren. Es liegt die Forderung auf dem Tisch, dieses Grundstück nun dem Lohsepark zu zuweisen. Obwohl wir Grüne und auch die SPD in der Bürgerschaft schon im Vorfeld hier wenig Hoffnung
machen konnten, kam es nun an diesem Abend in der Container-Aula der Grundschule Baakenhafen zur Diskussion mit den Bürgerinnen und Bürgern. Dabei öffnete sich die Diskussion auch über die Qualität der schon bestehenden Grünflächen in der Hafencity. Die Initiative behauptet, dass es nur 4,5% an Grün im neuen Stadtteil gäbe, unsere städtische Hafencity GmbH hat dem die Zahl von 9,5% Grünfläche für die Hafencity entgegengesetzt.
Facts zum Grün in Stadt und der Hafencity:
- Der Bezirk Mitte verweigert die „Übernahme“ der Grünflächen von der Stadt, weil Parks und Grünflächen wegen ihrer qualitativ höheren Anlage ca. 10 mal teurer im Unterhalt wären als vergleichbaren Flächen im Bezirk. Auch deswegen sind alle Grünflächen bis auf den Sandtorpark noch in der Fürsorge der Hafencity GmbH und damit dem Sondervermögen. Bei vielen Grünanlagen ist allerdings auch noch keine Übergabe an den Bezirk möglich, weil hier noch die Endabrechnung der beteiligten Firmen fehlt.
- Im Sommer hat der Senat mit den Bezirken einen Vertrag für Hamburgs Stadtgrün unterzeichnet (analog zum Vertrag für das Wohnen). Dieser Vertrag ist aus einer NABU-Volksinitiative entstanden. NABU, Bürgerschaft und Senat haben sich 2018 verständigt, und einen Volksentscheid damit vermieden. Nun hat dieser Kompromiss seine Umsetzung in Form dieses Vertrages für Hamburgs Stadtgrün gefunden. Die Hafencity ist durch die Behörde für Stadtentwicklung und Bauen eingebunden, die diesen Stadtteil bis zur Fertigstellung und Übergabe an den Bezirk Mitte betreut.
- Die Bürgerschaft hatte vor der Sommerpause noch auf Vorschlag von Grünen und SPD zwei Initiativen zum Stadtgrün beschlossen:
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- Eine Beratungsstelle „Biodiversität in der Stadt“ einzurichten, diese soll sich an Wohnungsbauunternehmen und Privatleute wenden, um auch deren Grünflächen zur biodiversen Aufwertung zu bekommen
- 2,3 Mio.€ zusätzlich für die Neu- und Nachpflanzung von Straßenbäumen
- 2,7 Mio.€ zusätzlich für die Ertüchtigung des Baumbestandes vor dem Hintergrund des Klimawandels und Starkregenereignisse
Jetzt gilt es für die Hafencity, auch aus diesen bereitgestellten Mitteln zu schöpfen und gemeinsam die Weiterentwicklung des Stadtgrüns im noch im baubefindlichen Stadtteil auf den Weg zu bringen. Der neue geplante, aber noch nicht in Bau befindliche Elb-Promenadenkai wäre zum Beispiel so ein Ort, wo alle sich einbringen könnten.
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