Der rot-grüne Senat hat die dritte Stufe des Lärmaktionsplan beschlossen. Nun müssen diese der EU-Kommission zur Prüfung vorgelegt werden. Welche Straßen von Tempo 30/nachts und welche „ruhigen Gebiete“ in Mitte ausgewiesen werden, erkläre ich hier:
Es ist ein mühsames Verfahren, mehr Lärmschutz in Hamburg auf den Weg zu bringen. Die eingesammelten Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger, die von der Umweltbehörde selbst ausgewählten Bereiche müssen erst einmal mit der SPD geeint werden. Denn für die Anordnung von Tempo 30 ist die SPD-geführte Innenbehörde mit der Polizei zuständig.
Erstmals hat Hamburg nun 15 so genannte ‚Ruhige Gebiete‘ festgesetzt, in denen die Lärmbelastung sehr niedrig ist und auch künftig nicht zunehmen soll. In Hamburg sind 107.000 Menschen am Tage durch Straßenverkehr Lautstärken von über 65 dB ausgesetzt. Nachts sind es sogar 130.000 Menschen, die von Lautstärken über 55 dB betroffen sind.
Hier nun die Bereiche, auf die sich der Senat für Hamburg-Mitte nun geeinigt hat, und welche der EU-Kommission jetzt vorgelegt werden:
Ab Mitte 2022 Tempo 30 nachts von 22-6 Uhr:
- B5 Eiffestraße zwischen Grevenweg und Beltgens Garten
- Hammer Steindamm zwischen Caspar-Voght-Straße und Sievekings Allee
- Caspar-Voght-Straße zwischen Hammer Steindamm und Sievekingsallee
- Davidstraße zwischen Spielbudenplatz und Bernhard-Nocht-Straße
Ab 2024 Tempo 30 nachts von 22-6 Uhr:
- Sievekingsallee zwischen Bahn und Quellenweg
- Lange Reihe zwischen Baumeisterstraße und Schmilinskystraße
- B4 Budapester Straße zwischen Neuer Pferdemarkt (Süd) und Simon-von-Utrecht-Straße
Weitere Infos unter:
Fortschreibung des Landesaktionsplans aus 2013
Ältere Posts zum Thema:
Endlich: Tempo 30 für die Carl-Petersen-Straße
Lärmschutz und Urteil Luftreinhaltung
Danke, dass ist aber wieder leider wieder mal ein Armutszeugnis für Senat und Bürgerschaft.
Warum muss die Einführung einiger Bereiche bis 2024 dauern? Gibt es jetzt auch keine Verkehrsschilder mehr (stecken die auch in einem China-Container?)?
Die BummelRepublikDeutschland lässt grüßen.
Hallo Farid,
wieso wird der 30er Bereich im Hammer Steindamm nicht über die Sievekingsallee hinweg fortgeführt? Gerade auf dieser Kreuzung wird nachts gerast, was das Zeug hält.
Hallo Herr Müller,
da der Hammer Steindamm im oberen Bereich um die Deutsch-Spanisch-Bili-Kita herum bereits tagsüber 30-Zone Ost (Hasselbrookstr/Hammer Steindamm) wäre es doch das Einfachste, diese 30-Zone auf den kompletten Hammer Steindamm und die Seumestraße auszuweiten, mit dem Hintergrund, dass diese Straßen zum allgemeinen Schulweg der Hamburger Grundschüler (Grundschule Wielandstraße) gehören.
So würde sich auch die Verkehrslage auf dem Hammer Steindamm enorm entspannen, da doch viele „Kurzparker“ auf dem Hammer Steindamm den Verkehrsfluss „ausbremsen“und das Überqueren des Hammer Steindammes Höhe Moorende um einiges sicherer wäre. Um die Straße zum Park zu queren muss man wirklich mehr als Umsichtig sein, zumal genau der Abschnitt vom Hammer Steindamm öfters gern zu beschleunigen genutzt wird (Kreisel Hammer Steindamm/Carl-Petersen-Str. bis hin zur Sievekingsallee). Mit einer 30-Zone und fest installiertem Blitzer könnte dieser Bereich für alle Verkehrsteilnehmer sicherer gemacht werden.
Es gab in der Vergangenheit auch schon eine große Unterschriftensammelaktion bezüglich der Optimierung der Straßenquerungssituation (Hammer Steindamm/Moorende) Ampel vs. Zebrastreifen, was allerdings bislang nichts brachte.
Darum bitte ich Sie, Herr Müller, seien Sie derjenige, der unseren wachsenden Stadtteil Hamburg Hamm ein stückweit sicherer gestaltet und die Luftqualität verbessert.