Nachdem wir Grüne mit der SPD in einem Bürgerschaftsbeschluss den Senat noch einmal gebeten haben, dieses wichtige Projekt aus dem Koalitionsvertrag umzusetzen, meldet der Senat Anfang April nun den Start. Hoffen wir, dass damit vielen EU-Obdachlosen, die für Arbeit nach Hamburg gekommen sind und von ihren Firmen im Stich gelassen wurden, geholfen werden kann.
Wir alle kennen seit Jahren das Straßenbild in Hamburg: Mehr als 2/3 aller Obdachlosen kommen aus Ost-Europa. Die meisten sind mit illegalen Arbeitsverträgen gelockt worden und landeten früher oder später auf der Straße. Meist hatten die Betroffenen die Brücken zu Hause abgebrochen, weshalb viele nicht einfach zurückkehren.
Mit der nun startenden Pension für diese obdachlosen Arbeitnehmer*innen aus der EU will die Stadt erstens die Menschen von der Straße holen und zweitens mit ihnen zusammen prüfen, ob es für sie reguläre Arbeit in Hamburg geben kann.
Anders als deutsche Obdachlose haben EU-Obdachlose ohne soziale Ansprüche bisher keine Möglichkeit, in die öffentliche Unterbringungen zu gelangen. Tagesaufenthaltsstätten, Essensausgaben und eine ärztliche Notversorgung können sie natürlich trotzdem in Anspruch nehmen. Ausnahme ist in Hamburg das Winternotprogramm von November bis März jeden Jahres. Hier finden alle unabhängig von ihren sozialen Voraussetzungen eine Unterkunft.
Bisherige Beratungen dieser Menschen aus Ost-Europa mit dem Ziel der Ausreise auf Kosten der Stadt waren nicht erfolgreich, weil es aus ihnen aus ihrer Sicht hier häufig – trotz Obdachlosigkeit – besser ging als in ihrer Heimat. Deswegen hoffe auch ich, dass dieses Modellprojekt besser funktioniert.
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