Das fragen sich wahrscheinlich momentan einige. Ich möchte an dieser Stelle ganz klar sagen: An uns Grünen in Hamburg liegt es nicht. Im Gegenteil: wir wollen diese „Heilung“ von queeren Menschen, vor allem Schwulen, natürlich abschaffen und unter Strafe stellen!
Aber worum geht es überhaupt? Konversiontherapien oder Reorientierungstherapien werden Methoden der Psychotherapie genannt, welche die Abnahme homosexueller Neigungen und die Entwicklung heterosexueller Potentiale als Ziel postulieren. Sie wollen also eine „Umpolung“ erreichen – immer unter der Annahme, Homosexualität sei eine Krankheit und würde den Menschen schaden. Es ist aber genau das Gegenteil der Fall. Homosexualität ist selbstverständlich KEINE Krankheit, krank machen dagegen diese Umpolungsversuche, die meist ohnehin unsichere Menschen in ihrer Sexualität oder Geschlechtsidentität weiter psychisch schaden. Und genau so wenig ist die sexuelle Orientierung eine Entscheidung, was diese „Heiler“ immer wieder behaupten.
Nun gibt es zum Verbot dieser Therapien eine sehr gute Initiative auf Antrag der Länder Hessen, Berlin, Bremen, Saarland und Schleswig-Holstein im Bundesrat. Leider ist Hamburg diesem Antrag nicht beigetreten, weil es im Senat keine Einstimmigkeit zu der Frage gab (das ist immer Voraussetzung dafür, dass Hamburg im Bundesrat aktiv). Und um ganz deutlich zu sein: an uns Grünen hat es nicht gelegen!
Unsere Grüne Bundestagsfraktion hatte zu der Frage übrigens bereits im Februar einen Antrag gestellt, der diese verbieten und mit hohen Geldstrafen ahnden sollte. Mehr dazu auch auf der Webseite der Fraktion.
Nun ist diese Bundesratsinitiative in einige Ausschüsse des Bundesrats überwiesen worden (ausgerechnet auch in den Gesundheitsausschuss…). Wenn diese Initiative dann wieder ins Plenum des Bundesrats gelangt, steht die Abstimmung an. Wir hoffen, dass der Senat sich dann einen Ruck gibt, hier zu zustimmen.