Die Bürgerschaft hat dem Grünen Antrag zugestimmt und beschlossen, dass das Kulturzentrum Südpol in Hammerbrook 200.000 Euro für die Einbettung seines Geländes in den Alster-Bille-Elbe-Grünzug erhält.
Im Februar 2020 hat der rot-grüne Senat beschlossen, mit dem Alster-Bille-Elbe-Grünzug Brach- und Gewerbeflächen in Hamburgs Südosten in urbane Parks und Liegewiesen umzuwandeln. Das neu entstehende Park-Band führt von der Außenalster, entlang des Hochwasserbassins bis zum Elbpark Entenwerder und soll die Stadtteile Hammerbrook und Rothenburgsort mehr mit der inneren Stadt verknüpfen. Unweit vom PARKS-Projekt (dem alten Recyclinghof am Bullerdeich, wo ich im Herbst 2020 einen Rundgang angeboten habe) liegt – ebenfalls im Alster-Bille-Elbe-Grünzug – das Kulturzentrum Südpol.
Der ehrenamtliche Trägerverein „Kulturelles Neuland“ hat die alten Gebäude der Wasserwerke an der Süderstraße in einen kollektiv organisierten Veranstaltungsort verwandelt und versteht ihn als „Lebensraum für Diversität und Artenreichtum“. Seit 2018 wird im Südpol ein vielfältiges Kulturprogramm aus Partys, Performances, Konzerten, Theater- und Filmvorführungen, Lesungen und Ausstellungen angeboten.
Doch nun steht am Südpol seit Monaten alles still, denn die Corona-Pandemie erlaubt keine Veranstaltungen. Mit einer Crowdfunding-Kampagne haben die Betreiber*innen um den Erhalt des Kulturorts gekämpft und können dessen Existenz dank der Spenden von mehr als 2000 Unterstützer*innen vorerst sichern.
Für den Südpol und seine Freund*innen gibt es jetzt einen weiteren Grund zur Freude:
Die Bürgerschaft hat einem Antrag der GRÜNEN Fraktion zugestimmt, der Mittel von bis zu 200.000 Euro aus dem Sanierungsfonds zur Förderung mehrerer Bauvorhaben auf dem Gelände am Hochwasserbassin vorsieht. Die zweckgebundene Summe ist nicht für den Erhalt des Kultur- und Veranstaltungsbetriebes, sondern den Ausbau der Infrastruktur zur Einbettung des Geländes in den Alster-Bille-Elbe-Grünzug vorgesehen.
Konkret werden drei Projekte gefördert:
- Das alte Pförtnerhäuschen soll instandgesetzt und zu einem Ausstellungsraum umgebaut werden, in dem die die NS-Vergangenheit des Geländes aufgearbeitet, ausgestellt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.
- Der Übergang von der Hoffläche zu den Flächen des Parks soll von einem Landschaftsarchitekturbüro neu gestaltet werden. Wo sich momentan noch Bauzäune befinden, um bei Veranstaltungen den Einlass zum Gelände kontrollieren zu können, sollen naturnahe Elemente und ein optisch ansprechendes Tor errichtet werden. So kann der Innenhof des Südpols außerhalb von Veranstaltungen von den Besucher*innen des Grünzugs mitgenutzt werden.
- Auf dem Gelände des Südpols sollen barrierefreie, nachhaltige Kompost-Toiletten errichtet werden, die den Besucher*innen des Parks (in dessen Nähe es bisher keine öffentlichen Toiletten gibt) zugänglich sind.
Dass die Bürgerschaft dem Antrag zugestimmt hat, sind – in diesen für die Kulturbranche wirklich schweren Zeiten – tolle Neuigkeiten für den Stadtteil Hammerbrook und alle Freund*innen des Südpols! Ich bin mir sicher, dass die Mittel aus dem Sanierungsfonds hier gut aufgehoben sind und gespannt auf die Umsetzung der Projekte.
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