Das völlig aus der Zeit gefallene Parkhaus am Rödingsmarkrt soll zum Denkmal werden. Und das, obwohl oder vielleicht deswegen, Wochen vorher Pläne für einen Umbau zu bezahlbaren Wohnraum bekannt wurden.
Was steckt hinter diesen Move des Denkmalschutzamtes? Das Gebäude nebst Grundstück gehört der stadteigenen Sprinkenhof GmbH, die dort seit über 60 Jahren ein immer noch floriendes Parkhaus betreiben lässt. Schon vor Jahren hatten die kleinen Medienunternehmen auf dem Dach Ideen zur Neunutzung dieses Parkhauses, aus denen aber nichts wurde, weil der Vermieter Sprinkenhof an der Betreibung eines Parkhauses festhalten wollte.
Vor Wochen berichtete das Hamburger Abendblatt von Überlegungen, in diesem Parkhaus zu einem Großteil sozialgeförderten Wohnraum zu ermöglichen. Die sagenhafte Rotunde, die die Auffahrt im Parkhaus auf die Decks ermöglicht, sollte dabei erhalten bleiben und Kulturzwecken dienen, wie auch schon früher mal mit Konzerten geschehen.
Die Überlegungen für bezahlbaren Wohnraum mitten in der City treffen auf einen aktuellen Nerv der Hamburger Stadtentwicklungspolitik: Die City durch mehr Wohnen beleben, und den aktuell daniederliegenden Wohnungsbau gerade mit sozialgeförderten Wohnraum an dieser Stelle statt sonst üblicher teuerer Appartments zu ermöglichen.
Jetzt kam für viele in der Stadt die Senatsmeldung aus dem Parkhaus ein Denkmal zu machen, mehr als unerwartet. Aus meiner Sicht muss jetzt über den angekündigten Architekturwettbewerb ausgelotet werden, wie Wohnen und Gewerbe statt Parken dort ermöglicht werden kann und trotzdem die Fassade und die Rotunde denkmalgerecht erhalten werden kann.
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Das ist ja wunderbar. Farid, es gab vor einigen Jahren bereits einen studentischen Wettbewerb zur Umnutzung. Die Ergebnisse wurden in der Patriotischen vorgestellt. Vielleicht muss es ja garnicht einen umfassenden Wettbewerb geben. Die Studies waren ganz gut mit ihren Vorschlägen.