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Lärmaktionsplan: Deine Meinung zu leiseren Straßen in Mitte

An vielen Straßen in Hamburg finden die Anwohnenden wenig Schlaf, und wenn doch, ist es kein gesunder. Hamburg hat mit dem Lärmaktionplan ein Verfahren, welches Straße für Straße prüft, wie laut es nachts ist. Ich habe mal die Straßen für meinen Wahlkreis Hamburg Mitte rausgesucht. Ihr könnt im September Stellung nehmen.

In Hamburg gibt es Lärmprobleme, die wir nicht überhören können und dürfen und deren Hauptverursacher der Kfz-Verkehr ist. Insbesondere sind in Hamburg nachts zu viele Menschen durch den Straßenverkehr von Lautstärken über 55 dB betroffen.

Die Einführung von Tempo 30 nachts stellt die Maßnahme mit dem höchsten Minderungspotenzial von 3 dB (A) dar, was von der Wirkung der Halbierung der Verkehrsstärken entspricht. Alle genannten Straßenabschnitte sind in der Regel hoch ausgelastete, zum Teil mehrspurige Straßenabschnitte des Hauptverkehrsstraßennetzes, die auch Teil des Busliniennetzes sind.

Stadtteil Straßenabschnitte von bis Länge in Meter
St.Pauli B4 Budapester Straße Neuer Pferdemarkt Simon-v.Utrecht-Straße 700
St. Pauli B4 Stresemannstraße Bernstorffstraße Neuer Pferdemarkt 360
St. Pauli Simon-v.Utrecht-Straße Holstenstraße Budapester Straße 870
St. Pauli Davidstraße Spielbudenplatz Bernhard-Nocht-Straße 250
St. Georg Lange Reihe Baumeisterstraße Schmilinskystraße 500
Hamm-Süd B5 Eiffestraße Grevenweg Luisenweg 550
Hamm-Nord Caspar-Voght-Straße Hammer Steindamm Sievekingsallee 550
Hamm-Nord Hammer Steindamm Caspar-Voght-Straße Sievekingsallee 400
Hamm-Nord Sievekingsallee Bahn Quellenweg 600
Hamm Burgstraße/Grevenweg Bürgerweide Eiffestraße 750
Horn Horner Landstraße Horner Brückenweg Washingtonallee 700

Damit sind Hamm und Horn die großen Nutznießer dieses Lärmaktionsplans. Aber auch St. Pauli darf sich auf mehr Ruhe freuen.

Hintergrundinformationen

Lange Reihe in St.Georg

Die Aufstellung und Fortschreibung von Lärmaktionsplänen (LAP) erfolgt auf der Rechtsgrundlage der europäischen Umgebungslärm-Richtlinie sowie der Vorgaben aus dem nationalen Bundesimmissionsschutzrecht. Der Aufstellung eines LAPs gehen die Berechnung der Lärmbelastung und deren kartographische Darstellung, die sogenannte Lärmkartierung, vorweg. Diese Rechtsgrundlagen enthalten keine Grenzwerte. Die zuständigen Behörden legen die Auslöseschwellen für die Lärmaktionsplanung in eigener Zuständigkeit fest. Die bereits 2013 in Hamburg festgelegten Auslöseschwellen mit 65 dB(A) für den LDEN (gewichteter 24 Stundenwert) und mit 55 dB(A) für den LNight (Nachtwert) unter Einbeziehung einer Betroffenenanzahl werden auch in der aktuellen Fortschreibung weiterverfolgt.

In Hamburg sind 184.500 Menschen am Tage durch Straßenverkehr Lautstärken von über 65 dB ausgesetzt. Nachts sind es sogar 215.000 Menschen, die von Lautstärken über 55 dB betroffen sind. Aufgrund der großen Anzahl der lauten Streckenabschnitte konzentriert sich die Lärmaktionsplanung in Hamburg auf besonders lärmbelastete Straßenabschnitte unter Berücksichtigung der Betroffenenzahlen. Diese 41 in der Kategorie I identifizierten und 70 in der Kategorie II als geeignet festgestellten Straßenabschnitte sind in der Regel hoch ausgelastete, zum Teil mehrspurige Straßenabschnitte des Hauptverkehrsstraßennetzes, die auch Teil des Busliniennetzes sind.

Ihr könnt online unter https://beteiligung.hamburg/laermaktionsplan vom 2. September bis 29. September Stellung zu dem fortgeschriebenen Lärmaktionsplan nehmen oder vor Ort Einsicht nehmen bei der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, Neuenfelder Straße 19, 21109 Hamburg.

6 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. winfried vaassen sagt:

    lieber farid
    ja ein schöner plan! es fragt sich aber die ganze hafencity WARUM auch nicht NUR eine strasse hier berücksichtigt wurde!!!??????
    wie du ja weisst sind wir hier (ziemliche viele) der meinung die GANZE hafencity muss unter tempo dreissig gestellt werden. warum aber nun gar keine, nicht mal eine/oder viele nebenstrasse hier mit berückstickt wurden ist doch sehr unverständlich!???
    liebe grüsse winfried

  2. Jan Wittke sagt:

    Warum hängt man sonst so am Kopfsteinpflaster?…. Ja sieht nett aus, aber die Räder fahren.. auch ich .. 🫣. Auf den Fußwegen und die Autos sind darauf sehr laut…

    Grüsse aus der Wohlers Allee

  3. Stefan Fink sagt:

    Lieber Farid Müller,
    als Anwohner der Schmilinskystrasse ,,kämpfe“ ich täglich mit der Überschreitungen der
    nächtlichen Ruhezeiten mit den umliegenden Gastronomiebeterieben ( Cafe Möller!!!!).
    Der ständige Auto- und Busverkehr ist sozusagen die Kirsche auf der Torte der
    Lärmbelästigung. Deshalb bin ich sehr begeistert über die Initiative, die Lange Reihe ganz oder in Teilabschnitten als Zone 30 in der Nacht auszuweisen. Die Strasse ,,An der Alster“ dröhnt ebenfalls auf unser Wohngebiet. Ich danke Ihnen, dass Sie sich für den Lärmaktionsplan stark machen. Als jahrzehntelanger ,, Grünen -Wähler“ weiß ich diese Bürgernähe zu schätzen.
    Einen lauschigen Sommer für Sie
    Sonnige Grüße
    Stefan Fink

  4. Suzanne Braun sagt:

    Lieber Farid,
    das ist schon mal ein guter Ansatz, aber wird das auch kontrolliert? In der CPS und im Horner Weg (z. T. Fahrradstraße!) ist das zumindest nicht der Fall. Es sollte weiter gehen: Ich bin dafür, dem Beispiel von Paris zu folgen und alle außer den Ringstraßen zu Tempo-30-Zonen zu machen.
    Viele Grüße
    Suzanne

  5. farid sagt:

    Lieber Winfried Vaassen,
    ja, warum keine Straße aus der Hafencity dabei ist, ist eine durchaus verständlich Nachfrage.
    Ich habe mich mal etwas schlau gemacht.
    Grundsätzlich baisert der gesamte Lärmaktionsplan auf den Lärmkarten des Jahres 2022, siehe hier: https://www.geoportal-hamburg.de/laerm-strasse/index.html
    Dann, ist das jetzt auch schon die dritte Stufe des ganzen Aktionsplans, der nun ja auch wieder zur Kommentierung der Bürgerinnen und Bürger für ein Monat freigegeben ist. Es macht also Sinn, sich da als Bewohner der Hafencity zu melden. Deswegen habe ich dieses Thema ja auch in meine Rathauspost mit aufgenommen.

    Ohne, dass ich jetzt schon mit einem Experten darüber gesprochen habe, kann ich mir vorstellen, dass gerade bei der Auswahl der Hafencity die Frage, wieviele Anwohner sind denn betroffen, z.B. bei der Versmannstraße, die durchaus ein Lärmproblem hat, siehe Lärmkarte aus 2022, eine Rolle gespielt hat. Inzwischen wohnen da ja mehr, so dass diese Straße vielleicht mehr in den Fokus rücken müsste.

    Aber auch andere Straßen in der Hafencity haben ein Lärmproblem, siehe Lärmkarten. Bitte bringe Dich mit Deinen Blick hier in dieses Forum ein, und gebe gerne auch noch anderen Bescheid, die auch betroffen sind.

    Soweit erst einmal eine erste Reaktion von mir.
    Liebe Grüße
    Farid

  6. Ralf sagt:

    Hallo Farid, seit wir in der Carl-Petersen-Str. Zone 30 haben und somit Rechts vor Links gilt seit dem gibt es ein ewiges Gehupe von Autos, die auf diese Regelung hinweisen, sowie ein „Gegen-Gehupe“ von der Gegenseite welche meint auch noch im Recht zu sein. Also von weniger Lärm kann kaum die Rede, im Gegenteil – das ewige Gehupe nervt. VG Ralf

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