Allgemein Kultur-, Medien- und Netzpolitik Stadtentwicklungspolitik

Rindermarkthalle: SPD-Schreiber nervt Bürger

St. Pauli Flagge

In Sachen Rindermarkthalle macht die SPD vor, wie man mit Bürgern NICHT umgehen sollte.

Mich ärgert immer mehr, wie SPD-Bezirksamtsleiter Markus Schreiber und der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Andy Grote an allen Bürgerinteressen vorbei versuchen, die St.-Pauli-Music-Hall durchzudrücken. Gestern Abend auf einer Infoveranstaltung des Bezirksamts Mitte im Ballsaal des Millerntorstadions wurde klar, dass die Bürger das nicht mitmachen werden.

Mein Eindruck ist, das die meisten der Bewohnerinnen und Bewohner auf St. Pauli, speziell aus dem Karoviertel und der Schanze nicht wirklich eine Musikhalle auf dem Gelände des ehemaligen Real-Marktes brauchen. Ich höre vor Ort immer wieder, dass mehr Wohnungen benötigt werden und vor allem eine gute Versorgung mit Lebensmitteln.

Langsam fragt man sich, was für ein Motiv die SPD haben könnte, so stur am Bau der St.-Pauli-Music-Hall festzuhalten. Gestern noch hielt Grothe im Abendblatt ein flammendes Plädoyer für die Musikhalle an diesem Ort.

Es ist schon etwas ungewöhnlich, dass CDU und GAL das Verfahren vom Bezirk auf das Land verlagern mussten, um eine echte Bürgerbeteiligung zu gewährleisten. Durch unseren Bürgerschaftsbeschluss vom letzten Mittwoch können die Bürger jetzt entscheiden, ob sie die von der SPD gefordete St.-Pauli-Music-Hall wirklich wollen oder ob sie lieber mehr Wohnungen und Stadtteilbezogenes Gewerbe brauchen.

Für mich steht fest, gegen die Bürger St. Paulis wird es keine Musik Halle an diesem Ort geben.

Mehr zum Thema:
Rindermarkthalle: GAL fordert neue Bürgerbeteiligung

GAL-Bürgerschaftsantrag zur Zukunft der Alten Rindermarkthalle in St.Pauli

5 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. nbo sagt:

    lieber farid,

    vielleicht schaust du dir dies hier mal an: http://www.unser-areal.de

    während die parteien sich jetzt reihenweise distanzieren und eine neue bürgerbeteiligung fordern, haben die anwohner_innen nämlich schon selbst mit einem eigenen planungsprozess begonnen.

    es würde allen gut zu gesicht stehen, sich jetzt mit der areal-wunschproduktion nach park-fiction-vorbild zu beschäftigen.

    viele grüße, nbo

  2. Sunny sagt:

    Lieber Farid,

    leider lässt Du immer wieder konstruktive eigene Vorschläge vermissen. Stattdessen stellst Du die Kritk an die SPD erneut in den Vordergrund Deiner Stellungnahmen und machst wiederholt den Eindruck, als würdest Du Dein Fähnchen in die möglichst populistischste Windrichtung halten . Eine sachliche und professionelle Darstellung der Thematik erreichst Du damit eher nicht. Schade.

    Ich drücke die Daumen, dass Du bald einen Weg finden kannst, mit Souveränität, Sachlichkeit, Kompetenz, sowie Professionalität aufzufallen .
    Dies nahezu auschließlich über Kritik an anderen festzumachen reicht m.E. nicht ganz aus.

    Freundliche Grüße!

    Sunny

  3. Farid Müller sagt:

    Lieber Sunny,
    Du weist auf meine Vorwürfe gegenüber der SPD-Mitte hin und das Kritik noch kein Konzept ersetzt. Ich will gerne dazu etwas schreiben. Es ist einfach richtig ärgerlich, dass das Bezirksamt dieses Verfahren so gegen die Wand gefahren hat und dabei nahezu 100.000€ ausgegeben hat, ohne das es eine Mindestakzeptanz der Anwohner gibt. Wir haben als Grüne daher der Bürgerschaft ein neues Verfahren vorgeschlagen zur Bürgerbeteiligung mit mehr Verbindlichkeit gegenüber den Bürgern und ohne Vorfestlegungen vorgeschlagen. Dieser Vorschlag ist am letzten Mittwoch mit großer Mehrheit beschlossen worden. Nur der Bezirk hat jetzt wohl kein Geld mehr, diesen Beschluss umzusetzen. Ich finde schon, dass man da auch mal ärgerlich sein darf auf diejenigen, die da eine Mitschuld tragen. Jetzt müssen wir überlegen, wie die Landesebene (Bürgerschaft und Senat) da weitermacht.
    Was die Inhalte betrifft, haben sich meine Fraktion und ich im Antrag doch sehr deutlich geäußert, wir wollen eine Zwischennutzung mit Lebensmittelversorgung, wir wollen auch, dass der Bau von mehr Wohnungen mehr ins Blickfeld rückt und wir wollen, dass die Bürgerbeteiligung verbindliche Ergebnisse hervorbringt. Und die Musik Halle ist bei uns eben nicht gesetzt.
    Insofern weiß ich nicht so recht, wo der Vorwurf genau dran festgemacht wird. Und im übrigens sind weder meine Partei noch ich opportunistisch auf einen Zug aufgesprungen, ich bin bereits vor Monaten in der Öffentlichkeit damit zitiert worden, dass die Musik Halle nur mit den Bürgern und nicht gegen sie kommen darf (siehe gerne Abendblatt), und die GAL Mitte hat bereits dazu auch einen Beschluss gefasst, der auch öffentlich wurde. Und die Grünen auf Landesebene haben eben jetzt dieses Verfahren auch angestoßen.

    Soweit erst einmal
    Farid Müller

  4. Tobias sagt:

    Hallo nbo,

    ich danke Dir herzlich für Deinen Link und finde die Initiative von Bürgern sehr gut. Ich wohne auch in St. Pauli und bin Fassungslos, dass Schreiber es wieder wie ein Diktator durchdrücken will. Ich war auf den Versammlungen und war eigentlich interessiert an den Vorschlägen. Aber es waren keine Vorschläge sondern eine Vorstellung des – SO IST ES und WIRD ES WERDEN. Der größte Verbrecher an den Bürgern in Mitte ist Schreiber und ich unterstütze Eure Initiative und nehme selbstverständlich an der Umfrage teil.

    Danke nochmals

    Tobias

  5. Christian Wiese sagt:

    ähm…… sorry, aber hat nicht die GAL in Mitte (dazu gehörst Du doch auch, Farid) das Verfahren von Schreiber so mitbeschlossen? Was denn nun, liebe Grüne?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert